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Zum Abschied
Liebe Ursula
Am 2. Mai 2008 bist Du nicht mehr aufgewacht.
An dieser Stelle Deine Worte:
Dieses Gedicht und diese Abschiedsworte hat Ursula Eggli 1999 verfasst,
bevor sie nach Ecuador flog:
Bald kommt der Abend
An dem ich meine Arme ausbreite
Und davon fliege
Auf den Schwingen der Nacht
Der Abend, an dem das Licht mich durchflutet
Und die Dunkelheit mir
Einen warmen Samtmantel um die Schultern legt
Ja, der Abend wird kommen
An dem ich Dir zum Abschied winke
Lachend

Ich betrachte mein geliebtes Zimmer mit Abschiedblick. All die Vögelchen, Engel und Elfen, Flügelwesen.
Die zwei jungen Katzen blicken mich an, Max und Moritz; Erdwesen, quicklebendige Dinger und doch mit Augen, die andere Dimensionen sehen können.
Auch den Menschen begegne ich mit Abschiedsgedanken; Alltagsgefühle ohne Sentimentalität. Ich habe die meisten gemocht, einige geliebt. Von allen
habe ich was mitbekommen. Öfters habe ich auch was gegeben.
Mein Leben war prachtvoll und spannend und wenn ich es verlasse, dann mit grosser Dankbarkeit meinen Engeln und euch gegenüber. Mein Abschied sollte
ein Fest sein, Sekt und Campari-Soda müssen in Strömen fliessen und wer singen kann, sollte singen.
Ursula Eggli
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